Damit hatte die „Faszination Mosel“, Initiatorin des Marktes nicht rechnen können: Perfektes Wetter ließ unzählige Besucher an beiden Tagen nach Hatzenport strömen. Das hohe Besucheraufkommen erinnerte an „Happy Schrumpftal“ aus den Jahren vor der Pandemie. Die Straßen des Ortes wurden beidseitig gesäumt von vielen parkenden Autos, und manch einer machte sich entnervt wieder auf den Rückweg, weil keine Parkmöglichkeit mehr zu finden war.
Rund 60 Akteure von Nah und Fern präsentierten an den beiden Tagen sowohl ihre Kunst … als auch traditionelle Handwerkskunst in und um „Paulys Eventgastronomie“. Deko aus Holz und Metall, handgeschmiedeter Schmuck, Keramik, Puppen, Glasperlenkunst, Malerei, Kalligraphie, Fotografie, Accessoires, Kleidung und Kopfbedeckungen, Patchwork-Kunst und vieles mehr wurden angeboten. Es gab Geschneidertes und Genähtes, auch aus alten Stoffresten und vermeintlichem Abfall hergestellte Produkte. Gäste, die auf der Suche nach stilvollen Dekorations- und Geschenkartikeln waren, wurden ebenso fündig wie jene, die Anregungen, Tipps oder Gestaltungsideen suchten.
So gestaltet Holzkünstler Thorsten Herpers aus Löf alte Eichenbalken. Durch seine Schnitzkunst erweckt er das Holz eindrucksvoll zu neuem Leben. Siegfried Arnold aus Oberfell bearbeitet angelandetes Treibholz, indem er es nach zwei Jahren Trocknungszeit glatt schleift und zu Skulpturen aufbereitet. Und Mechthilde Flacke (geb. Ibald) präsentierte einem interessierten Publikum ihre wundervollen Handarbeiten für Kopf und Füße aus Wolle in ihrem alten Heimatort Hatzenport. Im ehemaligen Probierkeller vom Paulys konnte man sich über die Akademie der Kleidermacher von Brigitte Pappe aus Moselkern informieren und zu Nähkursen beraten lassen, außerdem beeindruckende Schwarz-Weiß-Fotografien besichtigen. Natalie und Georg aus Kattenes bereicherten den Markt mit der alten Technik des Linolschnittes.
Auch Hatzenporter Betriebe beteiligten sich am Marktgeschehen. Neben der Apfelweinkelterei Hasdenteufel, dem Weingut „Die Traubenhüter“ von Thomas und Magdalena Ibald und dem Weingut Winzerhaus waren auch Vereine beteiligt: Die Frauengemeinschaft bot Strickwaren an, Thomas Fink zeigte alte Maschinen, der Kahnclub hatte einen Flohmarkt aufgebaut. Das Ferienhaus Haus Moselblick von Familie Bidinger stellte die Schnapsbrennerei Walter Zenz aus Ediger-Eller vor. Besondere Aufmerksamkeit erlangte Tüftler Klaus Löhr mit seinen Modelltraktoren aus alten Nähmaschinen.
Der Winzerhof Gietzen bot eine offene Verkostung von sechs Weinen mit kleinen Leckereien in der Vinothek sowie verschiedene Gerichte und Getränke im Hofausschank „Weinzeit“ an; Paulys Eventgastronomie versorgte die Gäste mit Leckereien vom Grill und aus dem Backofen.
Insgesamt konnten die Veranstalter mit dem Ergebnis zufrieden sein, auch wenn bei einer Wiederholung des Events das ein oder andere verbessert werden könnte. Vor allem die Anreise mit der Bahn sollte dann hervorgehoben werden.