Theaterspiel mit langer Tradition
Schon um die Jahrhundertwende 1899/1900 wurde in Hatzenport zur Unterhaltung der Menschen gespielt. Wer sich bewusst macht, dass es damals weder Kino noch Radio, geschweige denn das Fernsehen gab, begreift, welche Bedeutung das Spiel für das Dorf in der damaligen Zeit gehabt hat.
In den Tanzsälen der Gasthäuser waren die Bühnen aufgestellt, die Laienschauspieler waren mit Feuereifer dabei, und das gesamte Dorf freute sich auf eine kleine Abwechslung vom harten Arbeitsalltag – einmal im Jahr. Und so wie in Hatzenport gespielt wurde, gab es auch in vielen Gemeinden kleine Theatergemeinschaften.
Heute, in einer Zeit, in der immer mehr Menschen ihre eigenen Wege gehen, versucht die Theatergruppe diesen Brauch aufrecht zu halten. Dies ist alles andere als einfach. Denn jeder, der mitwirkt, muss in seiner Freizeit lernen und üben, viele Stunden und Abende opfern, damit die Aufführungen gelingen.
Die Schauspieler sind keine Profis, die jeden Tag vor dem Spiegel stehend Gestik und Mimik trainieren. Aber sie spielen mit Leidenschaft und Herzblut. Das spüren alle, die die Theateraufführungen in den letzten Jahren besucht haben. Und dies macht auch den Charme der Hatzenporter Theatergruppe aus.
Als 1993 die erste Aufführung geprobt wurde, ahnte niemand, welch große Resonanz das „Dorftheater“ auslösen würde. Zunächt wurde fünf Jahre lang unter dem Dach des Karnevalvereins gespielt. Im April 1998 wurde der Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und ein eigener Verein gegründet.
Der Vorstand schafft den organisatorischen Rahmen, führt die Kasse und ist für die weitere Verwaltung zuständig. Nach dem eigenen Selbstverständnis sind die Aktiven, die auf der Bühne stehen, die soufflieren oder als Regisseurin, Bühnenbildner oder Maskenbildnerin das Drumherhum organisieren, die wichtigsten Personen im Verein.
Ohne sie gäbe es kein Theater in Hatzenport.